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3. Juli 2024.NET Softwareentwickler (m/w/d)
5. September 2024Aktuelle Entwicklungen in der Betriebsprüfung und Ihre Chance auf Automatisierung
Die aktuelle PwC-Studie „Studie zur Praxis der Betriebsprüfung in Deutschland“ zeigt, dass es bei 54 % der befragten Unternehmen durch Betriebsprüfungen zu steuerlichen Mehrbelastungen kommt und jedes zweite Unternehmen verstärkt in Digitalisierung investieren will. Bei den Verrechnungspreisen sind diese gerade für Dienstleistungsverrechnungen/Konzernumlagen oftmals beachtlich.
Herausforderungen in Betriebsprüfungen bei der Dienstleistungsverrechnung
Ein häufiger Stolperstein in der Betriebsprüfung ist die Dokumentation der Dienstleistungsverrechnung. Unternehmen stehen oft vor der Herausforderung, die Kostenpositionen für interne Dienstleistungen und deren Verrechnung vollständig und nachvollziehbar darzulegen. Prüfer verlangen eine lückenlose Dokumentation, die mit dem testierten Jahresabschluss beginnt und auch die relevanten Kostenstellen, deren verrechnete Anteile sowie die anschließende direkte und/oder indirekte Verrechnung einschließlich gestellter Rechnungen umfasst. Oft fehlen jedoch notwendige (Excel)-Kalkulationen - zumindest in ihrer finalen Form - oder sie enthalten Formelfehler, die zu erheblichen Anpassungen führen können.
Besonders mittelständische Unternehmen sind in diesem Zusammenhang gefährdet. Häufig liegt die Verantwortung für die Verrechnungskalkulation hier bei einzelnen Mitarbeitern, die das Unternehmen verlassen oder krankheitsbedingt ausfallen können. Dies führt nicht nur zu internen Ineffizienzen, sondern erhöht auch das Risiko steuerlicher Unregelmäßigkeiten und zeitlicher Inkonsistenzen, die im Rahmen einer Betriebsprüfung teuer werden können.
Erhöhte Anforderungen durch § 90 Abs. 4 AO
Die Neufassung des § 90 Abs. 4 AO verschärft die Anforderungen an die Dokumentation darüber hinaus erheblich. Unternehmen müssen die vollständige Dokumentation nun innerhalb von 30 Tagen nach Aufforderung oder Bekanntgabe der Prüfungsanordnung vorlegen. Dies erfordert eine proaktive Aufbereitung und regelmäßige Aktualisierung der relevanten Daten, um auf eine mögliche Betriebsprüfung vorbereitet zu sein. Diese erhöhte Anforderung zwingt Unternehmen dazu, ihre internen Prozesse zu überprüfen und anzupassen. Bereits heute stellt die Zusammenstellung der notwendigen Daten gerade für die kleinteilige Verrechnung von Dienstleistungen mit einer 60-tägigen Vorlagefrist im manuellen Setup eine zeitliche Herausforderung dar.
Chancen durch Automatisierung der Dienstleistungsverrechnung
Angesichts dieser Herausforderungen empfiehlt sich die Automatisierung von Dienstleistungsverrechnungen/Konzernumlagen, denn diese bietet die Möglichkeit, die Dokumentation und Verrechnung effizienter und fehlerfrei zu gestalten. Das Spektrum an Automatisierungslösungen reicht von Low-Code-Automation über spezialisierte Technologien für die Dienstleistungsverrechnung bis hin zu ERP-integrierten Lösungen. PwC bietet zudem die Verrechnung von Dienstleistungen als Managed Service an. Unternehmen sollten jedoch sicherstellen, dass ihre Verrechnungspreispolitik im Vorfeld auch noch einmal überprüft wird, wenn sie eine technische Lösung implementieren.
Erweiterung unseres Portfolios: Joint-Business Relationship mit nicetec GmbH
Um unser Lösungsangebot für unsere Kunden zu komplettieren, haben wir eine Joint-Business Relationship mit der nicetec GmbH geschlossen. Diese Partnerschaft ermöglicht es uns, gemeinsam innovative und transformative Projekte im Bereich der automatisierten Dienstleistungsverrechnung zu realisieren. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und darauf, unseren Kunden gemeinsam mit nicetec die praxiserprobte, moderne und flexibel integrierbare Standardlösung insightpro anbieten zu können.
Ein Beitrag von Dr. Alexander Totzek und ppa. Dr. Fredrik Utesch-Xiong